Fundraising ist vor allen Dingen für sozial ausgelegte Einrichtungen bekannt. Es soll einerseits finanzielle Mittel und zusätzlich das Bewusstsein für jene Projekte der Unternehmen schaffen, für die sie Geld sammeln. Mit diesen beiden Aspekten können soziale oder medizinische Projekte erfolgreich gelingen. Wichtig ist es herauszustellen, dass die Projekte nicht nur einen Vorteil für eine Bevölkerungsgruppe haben. Sie verbessern zwangsläufig das gesamte gesellschaftliche Gefüge, in der sie stattfinden. Denn wird an einer Stelle eine soziale Not dermaßen groß, hat sie einen negativen Effekt auf die gesamte Gesellschaft, in der sie sich ereignet.
Manchmal bedienen sich auch Bereiche, die die Mittel eigentlich gewohnheitsmäßig woanders besorgen könnten oder vielleicht sogar müssten, des Fundraisings. Ein Beispiel dazu folgt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Fundraising gegen Corona
Im Juni fand ein Benefiz-Konzert mehrerer bekannter Persönlichkeiten aus dem musikalischen Sektor statt, um für einen Impfstoff gegen Covid-19 zu spielen und Spenden einzusammeln. Selbst die Bundesregierung mit Kanzlerin Angela Merkel beteiligte sich an diesen Möglichkeiten, Geld zu sammeln, und gleichzeitig das Bewusstsein für Spenden zu schaffen. Die Bundesregierung steuerte 400 Millionen Euro bei. Insgesamt kamen auf diese Weise 6,15 Milliarden aus dem Europäischen Union zusammen.
Normalerweise könnte kritisch entgegengehalten werden, dass sich als Erste das Gesundheitssystem, die Regierungen oder die WHO um einen Impfstoff kümmern sollten. Regierungen sollten beispielsweise Anreize für herstellende Firmen schaffen, damit sie einen Impfstoff schnell und effektiv herstellen. Das hatte offenbar bisher nicht gereicht.
Allerdings wird unterschwellig zugleich deutlich, dass es bei dieser Aktion noch um mehr ging. Es war sicherlich ein Hinweis, dass die Infektion trotz Verbesserungen nicht auf die leichte Schulter genommen werden soll. Zusätzlich erklärten die Regierungen nochmals auf diesem Wege, warum sie teilweise einen so harten Lockdown angeordnet hatten, der nachträglich mehr und mehr in die Kritik geraten ist.
Auf diese Weise kommen die klassischen Anliegen eines Fundraisings zusammen, die eingangs erwähnt wurden: Das sind, die finanziellen Mittel zu bekommen und das spezielle Bewusstsein zur Thematik zu schaffen.